Aus den Vereinen: Sogar Sportler aus der Ukraine im Kurpark am Start

Wie viele Freiluft-Veranstaltungen in den vergangenen Wochen litt auch das Turnier des Fechterringes Hochwald in Weiskirchen unter dem schlechten Wetter. Dennoch zeigten die Teilnehmer tollen Sport.

Für den Fechtsport sind die überdachten Arkaden der Kurparkpromenade in Weiskirchen eine ganz besondere Adresse. Denn hier, direkt neben der malerischen Kulisse des Kurpark-Sees, findet das einzige Freiluft-Fechtturnier Deutschlands statt. Auch am vergangenen Wochenende haben wieder rund 85 Degenfechter den Kurort im Hochwald angesteuert, um bei der 19. Auflage des Turniers dabei sein zu können.

Allerdings: Aufgrund der schlechten Witterung in den vergangenen Wochen war die Zahl der Starter deutlich geringer als in den Vorjahren, weshalb der Fechterring Hochwald Wadern als Ausrichter den Samstag als Veranstaltungstag strich. Die Masse fehlte also, die Klasse aber war da. „Auch wenn die Teilnehmerzahl etwas geringer war als in den 18 Turnieren zuvor, so konnten wir diesmal doch ein sportlich höherwertiges Turnier anbieten“, betonte Peter Molter, der Vorsitzende des Fechterringes.

In den Altersklassen der A- und B-Jugend sowie der Junioren waren einige deutsche Meister und Ranglisten-Fechter am Start. Auch der Ausrichterverein hat Degenfechter von solch einem Kaliber zu bieten. So standen sich im Finale der A-Jugend die beiden deutschen Perspektivkader-Fechter Luca Haas und Philipp Zens gegenüber. Haas gewann knapp mit 15:11. „Dieses Finale hat auf einem sehr hohen fechterischen Niveau gestanden“, schwärmte Michael Trittelvitz, Vizepräsident des Fechterbundes Saar, der als neutraler Beobachter des Turniers beiden Jungs ein gutes Zeugnis ausstellte.

Platz drei belegte Dimitrij Samoilov aus der Ukraine, der zusammen mit seinem Bruder Roman (Sieger in der Altersklasse Ältere Schüler) erstmals mit seinen Eltern im Wohnmobil die Reise aus Osteuropa in den Hochwald auf sich genommen hatte. Neben den Jungs aus der Ukraine nahmen auch eine Fechterin aus Japan und ein Fechter aus Syrien am Turnier teil. Traditionsgemäß kamen weitere Sportler aus Luxemburg und Frankreich, sodass das Turnier seinem internationalen Ruf gerecht wurde.

Verbandsfunktionär Trittelvitz überbrachte auch Glückwünsche an Anna Zens. Die B-Jugendliche des Fechterrings Hochwald hatte sich vor wenigen Tagen den deutschen Meistertitel sichern können. Anna Zens hatte in ihrer Altersklasse gewonnen und im älteren A-Jugend-Jahrgang zudem den zweiten Platz belegt.

Einen hohen Anteil am Teilnehmerkreis hatten gleich 15 Fechterinnen und Fechter, die ihr erstes Turnier in ihrer noch jungen Fechtkarriere bestritten. Fechtvater Christian Pfeil, dessen Sohn Elias in der Anfängerrunde mitgefochten hatte, war nach dem Turnier voll des Lobes: „Der Fechterring hat mit dem Arkadengang ein super Ambiente ausgesucht. Eine tolle Siegerehrung und die Preise motivieren die Kinder zusätzlich.“ Von daher werde man nächstes Jahr wiederkommen. Bei hoffentlich besserem Wetter.

Aus: SZ im Juni